Abstillen Wie Lange Pralle Brust
Wie funktioniert das Abstillen? Wann soll man mit der Beikost starten? Wie kann die Beikost am besten eingeführt werden? – Diese Fragen beschäftigen die meisten Mütter von Säuglingen und lassen sie manchmal verzweifeln. Denn zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den Bedürfnissen des Babys liegen manchmal Welten. Im folgenden Beitrag finden dice Leserinnen eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen und Hinweise auf weiterführende Literatur.
Inhaltsübersicht:
- Abstillen durch das Kind
- Abstillen durch die Mutter
- Abruptes Abstillen – z.B. bei Erkrankungen der Mutter
- Sanfte Einführung von Beikost
Abstillen durch das Kind
Dice meisten Babys haben ungefähr mit einem halben Jahr das Bedürfnis, feste Speisen auszuprobieren. Dies zeigt sich in regem Interesse am Essen der Familie. Weitere Zeichen für den Beginn der Beikosteinführung ist die Fähigkeit des Babys, mit etwas Unterstützung sitzen zu können, die Bereitschaft zum Kauen und eine gute Mitt-Mund-Koordination. Das Kind kann selbst Dinge zum Mund führen und stößt das Essen nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund heraus.
Wie der italienische Epidemiologe und WHO-Berater Adriano Cattaneo aus zahlreichen Studien über Kindesentwicklung (Reife der Motorik, des Stoffwechsels, usw.) ermittelt hat, erreichen die meisten Säuglinge dice Beikostreife etwa um den 6. Lebensmonat herum. Dieses Change entspricht den Empfehlungen der WHO, Beikost im Alter von half-dozen Monaten einzuführen. Es gibt einzelne Kinder, die bereits im Alter von 4 vollendeten Monaten mit ihrer ersten Beikost starten können, andere Babys sind erst im Alter von 9 Monaten oder etwas später soweit. Das Alter, wann Babys für dice Beikost reif sind, ist also individuell sehr unterschiedlich, genauso wie jedes Kind in einem anderen Change seinen ersten Zahn bekommt, laufen und sprechen lernt. Die Eltern orientieren sich idealerweise am Kind und bieten ihm Beikost regelmäßig an, sobald dice Anzeichen der Beikostreife beim Baby vorliegen. Das Kind kann dann entscheiden, ob es die angebotene Beikost probiert oder noch nicht.
Der Appetit des Kindes auf feste Speisen wird im Laufe der Monate und Jahre immer größer. Muttermilch wird im ersten Lebensjahr durch Beikost ergänzt und später allmählich ersetzt. Wenn das Tempo des Abstillens vom Kind bestimmt wird, vergehen zwischen der ersten Beikostmahlzeit und dem kompletten Entwöhnen von der Brust mehrere Jahre. In Jäger- und Sammlergesellschaften werden Kinder meist zwischen dem 2. und four. Geburtstag während der Folgeschwangerschaft abgestillt, das letztgeborene Kind wird deutlich länger, meist 5-half dozen Jahre oder noch länger gestillt. In solchen Kulturen ist Daumenlutschen unbekannt. Denn die Kinder können ihr Saugbedürfnis jederzeit an der Mutterbrust stillen. Auch das Change, wann ein Kind das Interesse am Stillen endgültig verliert, ist individuell sehr verschieden. Anthropologische Vergleichsstudien ergeben ein biologisches Abstillalter für uns Menschen zwischen ii,v und seven Jahren (siehe auch: Forschungsdaten: Was ist Langzeitstillen und wie häufig kommt es vor? und Wie lange werden Menschenkinder aus natürlicher Sicht gestillt?).
Ein älteres Infant oder Kleinkind kann aktiv zur Mutter krabbeln oder laufen und nach der Brust verlangen. Es tätschelt dice Brust, entkleidet die Mama oder sagt irgendwann: „Brust" oder eine eigene Wortbildung mit diesem Sinninhalt … Es lohnt sich ein Codewort für das Stillen zu etablieren, das nur die Familie versteht. So können Mutter und Kind auch in der Öffentlichkeit über das Stillen kommunizieren, ohne dass sie Irritationen in ihrem Umfeld auslösen.
Ältere Babys und Kleinkinder wollen nicht unbedingt seltener nuckeln als vollgestillte Babys. Often trinken sie sogar häufiger, sobald sie sich an der Brust selbst bedienen können. Nach den Beobachtungen der Anthropologin Dettwyler nimmt die Stillhäufigkeit bei nach Bedarf gestillten Kindern etwa ab dem dritten Lebensjahr allmählich ab. Dice La Leche Liga empfiehlt, im Laufe des Abstillprozesses dem Kind dice Brust nicht mehr aktiv anzubieten, sie aber auch nicht zu verweigern. Then verläuft das Abstillen entsprechend den kindlichen Bedürfnissen.
Während des natürlichen Abstillprozesses saugen die Kinder an der Brust immer kürzer bzw. weniger intensiv und trinken so weniger pro Mahlzeit. Dadurch bilden sich dice Milchdrüsen zurück und das Speichervolumen der Brust verringert sich. Das natürliche Abstillen geht sehr langsam vonstatten, and so dass die Mutter die Veränderungen der Brust kaum wahrnimmt.
Gleichzeitig verläuft der Abstillprozess aber nicht geradlinig, sondern ist großen Schwankungen unterworfen. An einem Tag isst das Kind gut am Tisch mit, am nächsten Tag will es mehr stillen. Typischerweise kehren schon gut essende Kinder zum Vollstillen zurück, z.B. wenn sie krank werden. Durch sehr häufiges Stillen und eine starke Entleerung der Brust wird die Milchbildung kurzfristig hochgefahren, sodass das Kind an der Brust wieder voll ernährt werden kann.
Der Bedarf nach der Brust wird im Laufe des Abstillprozesses immer weniger durch Hunger und Durst und immer mehr durch seelische Aspekte geleitet, as well wenn das Kleinkind Nähe, Geborgenheit oder Trost sucht (s. auch: Was steckt hinter Langzeitstillen? Die Beweggründe der Mütter und Einschlafen an der Brust: Angewohnheit oder Grundbedürfnis?). Es kann in der Stillhäufigkeit bei einem Kleinkind große Schwankungen geben. So kann das Kind vorübergehend von der Brust abgelenkt sein, sodass es tagsüber seltener trinkt, und zu anderen Zeiten sehr häufig nach der Brust verlangen, z.B. wenn es sich entspannen volition, müde oder krank ist oder Trennungsängste chapeau. Viele Kleinkinder behalten das Stillen beim Einschlafen, nachts und beim Aufwachen am längsten bei.
Übrigens: In unserem Kulturkreis kommt es häufig vor, dass sich bereits ältere (nicht mehr vollgestillte) Babys oder Kleinkinder vor dem ii. Geburtstag komplett abstillen. Oft liegt das daran, dass sie ihr Saugbedürfnis an der Brust nicht ausreichend befriedigen können, weil sie nicht nach Bedarf gestillt werden, also zum Einschlafen oder zum Trost nicht gestillt werden. Then ist Stillen nach Bedarf mit getrennten Schlafzimmern oder Betten kaum zu vereinbaren. Aber auch tagsüber wollen viele Mütter nicht so oftentimes stillen. Statt der Brust bieten sie einen Schnuller und/oder eine Saugflasche an, oder ihre Kinder suchen selber nach einem Brustersatz, wie z.B. dem Daumen, wenn ihnen die Brust in den Situationen, in denen sie sich nach ihr sehnen, verwehrt bleibt. Wenn sich die Kinder an den Ersatz gewöhnt haben, z.B. weil er eher zur Verfügung steht als die Brust, lernen sie ihn zu bevorzugen. Bei seltenem Stillen geht außerdem auch die Milchmenge zurück, sodass für dice Babys manchmal kein Anreiz mehr besteht, an der Brust zu trinken. Allerdings haben Kinder einen bemerkenswerten Toleranzbereich. And so ist eine Berufstätigkeit durchaus mit langem Stillen vereinbar, wenn in der Zeit, wo Mutter und Kind zusammen sind, die Brust unbegrenzt zur Verfügung steht, auch nachts.
Wichtig: Immer wieder kommt es vor, dass ein Stillstreik für einen Abstillwunsch gehalten wird. Bei einem Stillstreik ist die Ablehnung der Brust jedoch nur vorübergehend, und das Kind fühlt sich – im Gegensatz zum natürlichen Abstillen – unglücklich dabei. Wenn der Stillstreik überstanden ist, kann dice Stillbeziehung noch lange beibehalten werden. Häufige Ursachen für einen Stillstreik sind eine verstopfte Nase, Mittelohrentzündung, Stress, Mundsoor, neues Parfüm / Bodylotion / Deo, Zahnen, Rückkehr der Menstruum der Mutter oder ein erschrockenes Kind, nachdem es der Mutter in die Brustwarze biss und diese aufschrie. Bei einem Stillstreik soll immer wieder versucht werden, dem Kind die Brust anzubieten. Viel Kuscheln an nackter Haut erhöht dice Chance, dass das Babe wieder an dice Brust geht. Im Halbschlaf nehmen Babys die Brust häufig eher an, als im wachen Zustand.
Abstillen durch die Complain
Häufige Gründe für den Abstillwunsch seitens der Mutter
In unserer westlichen Kultur ist es verbreitet, dass der Abstillprozess von der Mutter initiiert und geleitet wird. Im Bewusstsein der meisten Menschen steckt immer noch die Überzeugung, dass ein Baby nach 6–nine Monaten abgestillt werden muss. Länger stillende Frauen werden kopfschüttelnd gefragt: „Was? Du stillst noch?!" Die Vorstellungen vieler Mütter vom „Normalen" und der soziale Druck durch Angehörige oder Bekannte führen oft dazu, dass Kinder entgegen ihres natürlichen Bedürfnisses nach der Brust lange vor dem biologischen Zeitfenster von ~two,3 bis 7 Jahren abgestillt werden. Besteht bei der Mutter noch der Wunsch weiterzustillen, dann kann sie Rückendeckung holen, z.B. in Stillgruppen oder aus Büchern (z.B. Bumgarner: Wir stillen noch).
Ein weiterer häufiger Grund für das aktive Abstillen durch die Complain ist dice Wiederaufnahme der Berufstätigkeit. Seit der Einführung des Elterngeldes 2007 bleiben viele Mütter ein Jahr lang zu Hause und gehen anschließend wieder arbeiten. Viele von ihnen gehen davon aus, dass das Ende der Elternzeit auch das Ende des Stillens bedeuten muss. Das Stillen kann jedoch auch bei einer Vollzeitbeschäftigung der Mutter noch viele Monate oder sogar Jahre fortgesetzt werden. Selbst wenn Mutter und Kind ten Stunden am Tag getrennt sein sollten, bleiben noch 14 Stunden zum Stillen. Complain und Kind tanken beim Stillen Nähe und Geborgenheit, dice wegen der Trennung besonders heilsam ist und die Bindung fördert.
Ein weiterer häufig genannter Grund für den Abstillwunsch der Mutter ist die Planung einer weiteren Schwangerschaft. Viele Frauen gehen davon aus, dass sie nicht schwanger werden können, solange sie stillen, weil sie bislang noch keine Menstruation bekamen. Zwar stimmt es, dass Stillen die Rückkehr der Fruchtbarkeit hinauszögert, aber sie kehrt auch dann zurück, wenn die Frau weiterstillt. Gelegentlich kann die erste Menstruation zwei Jahre oder etwas länger auf sich warten lassen, aber anschließend ist die Complain genauso fruchtbar wie wenn sie abgestillt hätte. Eine Empfängnis kann auch vor der ersten Flow stattfinden (siehe auch Sexualität, Verhütung und Kinderwunsch in der Stillzeit). Idealerweise vergehen laut WHO mindestens zwei Jahre zwischen einer Geburt und einer erneuten Schwangerschaft. Außerdem scheint dice Laktationsamenorrhoe die Menopause ein Stück weit hinauszuzögern.
Der Abstillwunsch der Mutter kann auch von der Vorstellung geleitet werden, dass das Stillen sie müde und erschöpft mache. Dass Stillen auslauge, ist jedoch ein Mythos. Ist eine Mutter gesund und gut ernährt, dann bleibt sie fit, auch wenn sie länger stillt (siehe auch Laugt Stillen die Complain aus?). Dice Betreuung eines Babys oder kleinen Kindes rund um dice Uhr kann jedoch sehr anstrengend sein und sie wird durch das Abstillen kaum vereinfacht, oftentimes im Gegenteil, eher schwieriger: „Das Stillen ist ein Universalwerkzeug, das den Alltag einer Mutter massiv vereinfacht" (LLL: Das Handbuch für dice stillende Complain, 2016; siehe auch: Was steckt hinter Langzeitstillen: Die Beweggründe der Mütter). Auch der Schlafmangel der Mutter kann in vielen Fällen behoben werden, z.B. wenn sie früh ins Bett geht, zusammen mit dem Kind schläft, im Liegen / Halbschlaf stillt und sich tagsüber zusammen mit dem Kind hinlegt (mehr Tipps im Artikel: Vorteile des nächtlichen Stillens – auch nach dem 1. Geburtstag). Findet die Mutter keine Lösung, um sich bei nächtlichem Stillen zu erholen, dann besteht dice Möglickeit, nachts abzustillen.
Auch eine erneute Schwangerschaft kann, muss aber kein Abstillgrund sein. Manche Frauen stillen während der kompletten Schwangerschaft durch, andere empfinden das Stillen während einer Schwangerschaft zunehmend als unangenehm und stillen dann langsam ab, ofttimes während des zweiten Schwangerschaftsdrittels. Interessanterweise stillen Frauen in Jäger- und Sammlergesellschaften ihre Kinder typischerweise während der Nachfolgeschwangerschaft ab. Abstillen während der Nachfolgeschwangerschaft fühlt sich für viele Mütter und Kinder am natürlichsten an, wahrscheinlich, weil während der Schwangerschaft die Milchbildung zurückgeht.
=> Ist das Stillen für dice Mutter nicht mehr stimmig, dann ist es völlig legitim, es zu reduzieren und allmählich zu beenden.
Viele Mütter entwickeln irgendwann eine Disfavor gegenüber dem Stillen: Es passt irgendwie nicht mehr. Das Kind ist irgendwann zu groß, diese intensive Nähe stimmt nicht mehr, das Stillen wird unangenehm und nervig. Häufige Gründe für eine innere Ablehnung des Stillens sind das Älterwerden des Kindes, eine erneute Schwangerschaft oder dice Geburt eines Geschwisterkindes. Eine starke Beanspruchung der Mutter durch andere Familienangehörige oder den Beruf kann die innere Ablehnung des Stillens ebenfalls verstärken. Dabei schwanken dice Gefühle der Complain typischerweise: In manchen Momenten kann sie das Stillen noch genießen, in anderen aber nicht mehr ertragen. Manchmal reicht bereits eine Reduzierung des Stillens, damit dice Mutter es wieder genießen kann.
Möglichkeiten des aktiven Abstillens durch die Complain
Findet das Abstillen vor dem ersten Geburtstag statt, dann braucht das Baby Muttermilchersatznahrung. Es lohnt sich, zuerst nur zwischendurch die Flasche mit kleinen Mengen Säuglingsnahrung (oder evtl. nur Wasser) einzuführen, um das Kind an dice Flasche zu gewöhnen. Nimmt das Kind die Flasche, dann kann über den Tag verteilt vor dem Stillen die Flasche angeboten werden: Erst mit kleineren Mengen und dann mit zunehmend mehr Ersatznahrung. Die langsame und gleichmäßige Abnahme der Stillmenge und Zunahme der künstlichen Säuglingsnahrung ist für die Brust am schonendsten. Allerdings machen nicht alle Babys bei dieser Vorgehensweise mit, weil sie dice Brust wollen, solange dice Mutter anwesend ist. Manche Babys lassen sich nur in der Abwesenheit der Mutter an dice Flasche gewöhnen. Dann geben der Vater oder die Tagesmutter / die Erzieherin in Abwesenheit der Mutter dem Kind dice Flasche.
Für manche Familien ist es praktisch, wenn eine Stillmahlzeit weggelassen und durch die Flasche ersetzt werden kann. Wird dann die Brust übervoll und spannt, dann sollte so viel Milch entleert werden, dass sich die Mutter wieder wohl fühlt. Auf diese Weise nimmt ihre Milchbildung allmählich ab. Entleert die Mutter ihre Brust weitgehend „vollständig", dann wird die Milchbildung weiter aufrechterhalten. Dies kann sinnvoll sein, wenn die Mutter einen Sicherheitsvorrat an Muttermilch anlegen will oder zuerst abwarten will, ob ihr Kind die künstliche Milchnahrung verträgt, und ihre Milchbildung zunächst noch aufrechterhalten will.
Werden Kinder vor dem two. Geburtstag abgestillt, dann brauchen sie in vielen Fällen auch einen Ersatz, um ihr Saugbedürfnis zu befriedigen, wie z.B. einen Schnuller. Beim Abstillen im biologischen Zeitfenster von etwa ~2,3 bis seven Jahren ist in den meisten Fällen kein Stillersatz mehr erforderlich.
Das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt und Zuwendung sollte beim geleiteten Abstillen auf eine andere Weise befriedigt werden. Die Kinder können das Abstillen besser verkraften, wenn es langsam und geduldig durchgeführt wird, möglichst über mehrere Monate bis Jahre. Das Loslassen von der Brust ist für viele Kinder nicht einfach. Wird ein Kleinkind aktiv abgestillt, kann es lernen zu warten, bis seine Mutter sich mit ihm hinsetzen oder hinlegen kann. Die Mutter kann ihm erklären, dass die Brust jetzt eine Suspension braucht, müde ist und Ruhe braucht usw. Zu bestimmten Tageszeiten kann das Stillen durch Kuscheln, Wiegen, Tragen, Anschmiegen, „Brusthalten", Hautkontakt, gemeinsam unter die Decke / in einem Puli kuscheln, gegenseitiges Streicheln, Vorlesen, Spielen, Singen, Kinderreime gemeinsam aufsagen, Körperspiele, Kitzeln, in den Haaren „lausen" usw. ersetzt werden, während Stillen zu anderen Tageszeiten noch beibehalten wird. Auch der Papa und andere Bezugspersonen können zu den kritischen Zeiten die Betreuung übernehmen. Das Kleinkind kann mitunter auch mit einem Glas Wasser, einem Glas Milch oder einer gesunden Zwischenmahlzeit vertröstet werden. Gut verstehen Kinder nach einem gewissen Modify, wenn klare Regeln eingeführt werden, wie z.B., dass nur noch zu Hause gestillt wird, nur noch im Schlafzimmer, zum Einschlafen und morgens, oder eben nur noch außerhalb des Schlafzimmers und nicht mehr zum Ein- und Durschlafen, z.B. nur noch im Wohnzimmer und in der Küche. Mutter und Kind können regelmäßig miteinander verhandeln: Wenn das Bedürfnis des Kindes nach dem Stillen gerade stark ausgeprägt ist, dann kann die Complain nachgeben. Bei anderen Gelegenheiten können Mutter und Kind andere Lösungen finden, um die Bedürfnisse des Kindes zu befriedigen (siehe auch; Abstillen – wie kann ich mein Kind achtsam begleiten?). Zu anderen Gelegenheiten kann die Mutter das Stillen zwar noch gestatten, aber darauf drängen, dass es nur noch kurz stattfindet. Bei solchen Verhandlungen kann das Kind seine eigenen und die Bedürfnisse seiner Mutter kennen und respektieren lernen.
Abruptes Abstillen – z.B. bei Erkrankungen der Mutter
Plötzliches Abstillen ist nur in Ausnahmefällen erforderlich, z.B. wenn die Complain schwer erkrankt, therapeutische oder diagnostische Maßnahmen benötigt, die mit dem Stillen nicht vereinbar sind (siehe auch: Arzneimittel und Stillen), oder vom Kind aus anderen Gründen getrennt werden muss. Bei den meisten Erkrankungen der Mutter ist jedoch kein Abstillen erforderlich oder es kann zum Abstillen noch eine gewisse Zeit eingeplant werden. Eine Erkrankung des Kindes ist in aller Regel kein Grund zum Abstillen, ganz im Gegenteil: Das kranke Kind braucht die Milch und die Nähe der Complain ganz besonders. Wenn das Kind von sich aus abrupt mit dem Stillen aufhört, liegt ein Stillstreik vor, welcher in der Regel nach wenigen Stunden bis Tagen überwunden werden kann.
Wenn die Brust plötzlich nicht mehr geleert wird, wird sie unangenehm voll, da die Milchbildung nicht sofort zum Erliegen kommt. Wenn von heute auf morgen intensives Stillen eingestellt wird, kann ein sog. Milchfieber entstehen, welches durch Fieber, Schüttelfrost und Grippe-ähnliche Symptome charakterisiert ist. Das Milchfieber geht in der Regel innerhalb von 3–4 Tagen vorbei und sollte nicht mit ernsthaften Erkrankungen verwechselt werden. Durch plötzliches Abstillen steigt auch das Risiko von Milchstau, Brustentzündung und Brustabszess. Ein langsames Abstillen ist für die Brust sehr viel schonender.
Idealerweise wird auch bei einem plötzlichen Abstillgrund dice Milchbildung langsam heruntergefahren. Darf das Baby weiter gestillt werden, dann sollte zunächst nur etwa jede 3. Stillmahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung ersetzt werden, zwei-drei Tage später werden weitere Mahlzeiten weggelassen. Wenn das Infant plötzlich nicht mehr angelegt werden darf, dann soll die Brust mithilfe einer Pumpe oder manuell entleert werden – zunächst etwa in der Häufigkeit, wie das Kind gestillt wurde, bzw. allmählich immer seltener. Es sollte nur so viel Milch entleert werden, bis das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und die Mutter sich wieder wohl fühlt. Denn durch eine starke Entleerung der Brust wird die Milchbildung wieder angeregt. Auf diese Weise lässt sich dice Milchbildung in einer Woche herunterfahren, manchmal dauert es länger.
Die Brust kann zusätzlich durch Kühlkompressen, Kohl- oder Quarkwickel beruhigt werden. Salbeitee wird zum schnellen Abstillen traditionell ebenfalls empfohlen.
Das Hochbinden der Brust und das Einschränken der Flüssigkeitszufuhr, was früher zur Unterdrückung der Milchproduktion empfohlen wurde, wird heute mangels Wirksamkeit nicht mehr empfohlen. Wenn dice Brust nicht entleert wird, wird die zurückgebliebene Milch wieder in die Blutbahn aufgenommen und vom Körper verstoffwechselt. Die Milchdrüsen bilden sich langsam zurück, bleiben aber für mindestens einen Monat teilweise funktionsfähig. Die Brust kann sogar noch einige Monate oder Jahre nach dem Abstillen Milch enthalten.
Eine medikamentöse Unterstützung des Abstillens ist sehr verbreitet, wird heute wegen den Nebenwirkungen allerdings nicht mehr empfohlen. Das nicht-medikamentöse Abstillen durch die schrittweise abnehmende Entleerung der Brust ist mindestens then effektiv und chapeau keine Nebenwirkungen. Dice Wirksamkeit der Abstillmedikamente, welche das Stillhormon Prolaktin hemmen, ist außerdem nur für dice erste Zeit nach der Geburt belegt. Später werden für dice Milchbildung keine hohen Prolaktinspiegel mehr benötigt und eine medikamentöse Prolaktin-Hemmung ist wahrscheinlich wenig sinnvoll.
Für das Kind kann abruptes Abstillen ein emotionales Trauma bedeuten. Langsames, allmähliches Abstillen ist auch für das Kind sehr viel schonender als plötzliches. Auch Mütter können depressiv verstimmt sein, wenn sie ungewollt abstillen müssen.
Sanfte Einführung von Beikost
Empfehlungen zur Ernährung gestillter Säuglinge und Kleinkinder werden unter dem Link „Empfehlungen der WHO" beschrieben. Hier soll nur auf die Einführungsweise von Beikost näher eingegangen werden, da dice in Deutschland propagierte Praxis den Empfehlungen der WHO nicht entspricht.
Zur Einführung von Beikost wird in Deutschland in vielen Ratgebern folgende Empfehlung ausgesprochen:
„Ersetzen Sie pro Monat eine Milchmahlzeit gegen eine Breimahlzeit."
Diese Regel mag bei manchen Flaschenkindern sinnvoll und praktisch sein, bei Stillkindern ist sie jedoch nicht empfehlenswert, da sie dem Prinzip von Stillen nach Bedarf widerspricht. Daraus ergeben sich folgende Probleme:
- Zwar ist die Brust erstaunlich flexibel, aber eine lange künstliche Pause zwischen zwei Stillmahlzeiten kann zu einem unangenehmen Spannungsgefühl führen und erhöht das Risiko eines Milchstaus. Außerdem kann zu seltenes Stillen dazu führen, dass das Kind auch dann nicht satt wird, wenn gerade die Stillmahlzeit „an der Reihe" ist. Die Brust ist eben keine Flasche. Nur Stillen nach Bedarf kann sicherstellen, dass das Kind an der Brust satt wird.
- Statt auf die Bedürfnisse vom Kind zu achten, wird eine starre Regel diktiert. Dem Kind wird die Brust vorenthalten, wenn es angelegt werden möchte. Ein nach Bedarf gestillter Säugling trinkt an der Brust häufig und unabhängig von der Uhrzeit. Er ist nie völlig ausgehungert und möchte auch nach der Einführung von Beikost in der Regel genauso häufig an die Brust wie vorher. Er wird jedoch insgesamt weniger Muttermilch trinken als früher, weil er kürzer bzw. weniger intensiv trinkt.
- Die Regel „Pro Monat eine Stillmahlzeit weglassen" führt dazu, dass auch mit Erfolg stillende Mütter unnötig schnell abstillen. Doch Beikost soll nach heutigen Erkenntnissen die Muttermilch im ersten Lebensjahr nicht ersetzen, sondern ergänzen!
- Breimahlzeiten haben häufig eine niedrigere Kaloriendichte als Muttermilch und Babys können nur kleinere Mengen davon verzehren. Auch für die optimale Gewichtsentwicklung ist ein Weiterstillen nach Bedarf am sinnvollsten.
Diese Regel kann daher getrost den Flaschenkindern überlassen werden. Die Empfehlungen der WHO sind für gestillte Säuglinge eine bessere Orientierungshilfe:
„Fangen Sie two-iii Mal am Tag mit kleinen Portionen von Beikost an und steigern Sie die Menge je nach Appetit des Kindes! Stillen Sie weiter nach Bedarf! Steigern Sie die Häufigkeit der Mahlzeiten im Laufe der Monate!"
Diese Empfehlungen sind aus folgenden Gründen optimal:
- Dice Beikost-Gabe wird gleichmäßig verteilt und kontinuierlich gesteigert, was mit dem natürlichen Abstillmechanismus und der Physiologie der mütterlichen Brust im Einklang steht.
- Der Abstillprozess wird durch die Bedürfnisse des Kindes und nicht durch starre Regeln bestimmt. Übrigens: Auch wenn Sie flexibel weiterstillen, können Sie feste Zeitpunkte für die Beikost einhalten, z.B. wenn dice Familie zusammen isst.
- Muttermilch bleibt im ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle und stellt darüber hinaus noch weiterhin lange eine wichtige Quelle von Nährstoffen, Energie und Schutz vor Infektionen dar.
Wird ein Baby oder Kleinkind nach Bedarf angelegt, kann es seinen Durst an der Brust löschen, indem es öfter für kürzere Zeit trinkt und somit die kalorienarme Vordermilch erhält. Man kann dem Kind ruhig (ungesüßte) Getränke anbieten, aber es ist kein Problem, wenn es gar nichts trinkt. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis, solange es weiterhin häufig und nach Bedarf gestillt wird.
Beikost nach Bedarf
Das in Federal republic of germany am meisten propagierte Beikost-Konzept mit drei „wissenschaftlich" zusammengestellten Breimahlzeiten wurde 1996 vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (www.fke-do.de) entwickelt. Dieses Konzept wird nach xx Jahren in vielen offiziellen Eltern-Ratgebern − welche in Kinderarztpraxen und Krankenkassen kostenlos ausliegen und kostenlos an Eltern verschickt werden − immer noch propagiert. Dabei wird dice Sinnhaftigkeit dieses rigiden Konzeptes, das eine zu frühe Einführung von Beikost nahelegt und an den Bedürfnissen der Säuglinge vorbeigeht, in Stillkreisen mehr als angezweifelt (vergleiche z.B. die Stellungnahme des Ausbildungszentrums für Laktation und Stillen oder den Beikostartikel der Stillbeauftragten des Deutschen Hebammenverbandes). Um sich an den Ernährungsplan halten zu können, müssen die Familien die Breimahlzeiten mit viel Aufwand selber kochen oder eben dice fertigen Breie der Industrie einkaufen. Die Recherchen der Journalistin Dörthe Ziemer zeigen auf, dass sowohl das Forschungsinstitut für Kinderernährung als auch weitere beteiligte Institutionen und Gremienmitglieder von der Säuglingsnahrungsindustrie mit finanziert werden und erhebliche Interessenkonflikte bestehen. Würde human being 6 Monate anstelle von 4 Monaten als optimalen Zeitpunkt der Beikosteinführung empfehlen – wie von der WHO für alle Länder vorgesehen – und Breie für überflüssig erklären, würden dice Umsätze der Säuglingsnahrungsindustrie deutlich zurückgehen: nach einer Berechnung von Utta Reich-Schottky mindestens um über xl Millionen € im Jahr. Das ist eine Erklärung, warum die WHO-Empfehlung zur Beikosteinführung im Change von 6 Monaten in Deutschland nicht übernommen wurde. Die offizielle Empfehlung zur frühen Beikosteinführung und zu Babybreien ist also durch wirtschaftliche Interessen beeinflusst und steht nicht unbedingt im besten Interesse der Kinder.
Dabei verbreitet sich immer mehr dice Erkenntnis, dass ein nach Bedarf gestilltes Babe kompetent genug ist, auch die Beikost nach Bedarf zu verzehren, und dass es von Anfang an − in babygerechten Happen − am Familienessen teilhaben kann:
- Man kann dem Baby ab dem vollendeten 6. Monat faustgroße Stückchen Nahrung aus der Familienküche (z.B. ein weiches Fleischbällchen, weiches Fischfilet, ein Stück Obst, gekochtes Gemüse (mit Öl)) anbieten. Wenn das Baby soweit ist, wird es das Essen in die Paw nehmen und probieren.
- Viele Babys wollen die Kost selbstständig erkunden und nicht gefüttert werden. Genauso wie sie sich an der Brust selbst bedienen, möchten sie selber essen: Mit der eigenen Hand, im eigenen Tempo und nach der eigenen Auswahl aus einem kleinen, gesunden Angebot.
- Die Beikost braucht nicht zwingend püriert zu werden.
Manche Kinder essen jedoch Brei am liebsten.
Ob Brei oder Fingerfood: Es kommt auf eine gesunde Zusammensetzung, eine hohe Nährstoffdichte und eine gute Verzehrbarkeit der Beikost an. Dann spielt es keine Rolle, wenn das Baby nur kleine Mengen isst.
Empfehlenswerte Bücher zum Thema Beikosteinführung:
- Eugster One thousand: Babyernährung gesund & richtig
- Stern L, Nagy East: Einmal breifrei, bitte!: Die etwas andere Beikost
- Rapley Thou; Murkett T, Rahn-Huber U: Baby-led Weaning – Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg
- Gonzalez C: Mein Kind will nicht essen: Ein Löffelchen für Mama
- Bumgarner NJ: Wir stillen noch: Über das Leben mit gestillten Kleinkindern
Weitere Online-Quellen zum Thema Stilldauer und Beikosteinführung:
- von Gartzen A (Stillbeauftragte des Deutschen Hebammenverbands): Ernährung im ersten Lebensjahr – vom Infant-gesteuerten Stillen zur Infant-gesteuerten Beikosteinführung. Frühe Kindheit 2015;ane:26-33 (offener Online-Zugang)
- Nehlsen E (Ausbildungszentrum für Laktation und Stillen): Beikost nach Bedarf
- ELACTA: Was ist Babe-led weaning?
- ELACTA: Stillen – solange wir wollen.
- WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundich": Beikost-Empfehlung.
- Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen: Stillen, Beikost, Familientisch
- Europäisches Institut für Stillen und Laktation (EISL): Beikost-Empfehlungen
Weitere Artikel zum Thema im Yet-Lexikon:
- Empfehlungen der WHO für die Ernährung gestillter Kinder
- Stillen und Beikost nach Bedarf: Besteht ein Risiko für Eisenmangelanämie nach 6 Monaten?
- Abstillen – wie kann ich mein Kind achtsam begleiten?
- Dice Vorteile des nächtlichen Stillens – auch nach dem 1. Geburtstag
- Nachts abstillen: eine sanfte Vorgehensweise
© Dr. Z. Bauer – Publikationen in der Stillförderung. 2003-2022. Letzte Ergänzungen: September 2020.
Source: https://www.still-lexikon.de/der-abstillprozess/#:~:text=Die%20Milchdr%C3%BCsen%20bilden%20sich%20langsam,nach%20dem%20Abstillen%20Milch%20enthalten.
0 Response to "Abstillen Wie Lange Pralle Brust"
Post a Comment